Die Chronik der FF Weinitzen – Oberschöckl im Überblick
1906 | Gründung der FF- Weinitzen Oberschöckl am 6.1.1906 (12 Mann) |
1906 - 1908 | 1. Hauptmann: Stuart Washington |
1908 | Kauf der 1. Pumpe (händisch) |
1908 – 1912 | 2. Hauptmann: Franz Hopfer |
1912 – 1937 | 3. Hauptmann: Sebastian Mairold |
1921 - 1922 | Bau des 1.Rüsthauses im Dorf Oberschöckl |
1928 | Kauf der 1. Rosenbauer – Pumpe u einer Pferdekutsche |
1936 | Bau des 2 Rüsthauses |
1937 – 1972 | 4. Hauptmann: Franz Hasenhüttl |
1950 | Kauf des 1. Löschfahrzeuges, Marke Dogde |
1955 | Kauf eines Mannschaftfahrzeuges, Marke VW-Bus |
1962 | Kauf der 2. Rosenbauer - Pumpe |
1967 | Kauf eines neuen Löschfahrzeuges, Marke Ford Transit |
1971 | Kauf eines weiteren Löschfahrzeuges, Marke Land-Rover |
1972 – 2000 | 5. Kommandant: Rupert Kainz |
1978 | Um- und Zubau des Rüsthauses |
1980 | Kauf des 1. Tanklöschfahrzeuges, Marke Magirus Deutz |
1983 | Kauf eines Kleinrüstfahrzeuges mit Bergeausrüstung, Marke VW-LT35 |
1987 | Kauf eines Mannschaftstransportfahrzeuges, Marke VW-Bus |
1991 | weiterer Umbau des Rüsthauses |
1994 | Kauf eines Löschfahrzeuges mit Seilwinde, Marke Steyr12S18 Allrad |
2000 | 6. Kommandant: HBI Peter Kainz, Stellvertreter OBI Martin Anhofer |
2004 | Rüsthaussegnung am 22. August |
2005 | Kauf und Segnung von MTF- Renault Master |
2006 | 100 Jahr Feier der FF Weinitzen-Oberschöckl (90 Mitglieder) |
2007 | 7. Kommandant: HBI Martin Anhofer, Stellvertreter OBI Hannes Mauthner |
2010 | Anschaffung eines neuen Rüstlöschfahrzeuges Marke Volvo 400 PS |
2010 | Ergänzungswahl : OBI Markus Rinner |
2012 | Wiederwahl der Kommandanten : HBI Martin Anhofer, Stellvertreter OBI Markus Rinner |
2013 | Kauf einer Atemluft-Füllstation |
2017 | Wiederwahl der Kommandanten : HBI Martin Anhofer, Stellvertreter OBI Markus Rinner |
2017 | Anschaffung eines neuen Fahrzeuges Marke Mercedes Sprinter LKWA |
2022 | Wiederwahl der Kommandanten : HBI Martin Anhofer, Stellvertreter OBI Markus Rinner |
2022 | Anschaffung eines neuen Fahrzeuges Marke Mercedes Sprinter MTF |
Unsere verstorbenen Kameraden der FF Weinitzen-Oberschöckl
Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Weinitzen-Oberschöckl
Zwölf Männer Gründeten am Dreikönigstag 1906 die Freiwillige Feuerwehr Oberschöckl: Stuart Washington, der damals vorübergehend das von ihm „Washington-Hof“ genannte Anwesen vulgo Möltenbauer und den Braunkohlenbergbau Weinitzen besaß, dann Franz Hopfer (Windischhansl), Johann Tüchler (Ofenwagner), Josef Neuhold (Brandbauer), Peter Zötsch (Haidegger), Simon Zötsch (Moarripl), Johann Sailer (Ofenschuster), Sebastian Mairold (Kogler), Johann Zötsch (Hadl), Johann Tüchler (Sorger), Franz Mairold (Bachannerl) sowie der Besitzer des Theresienhofes, Josef Regula, der jedoch nicht aktiv tätig war.
Erster Hauptmann war Stuart Washington. Bereits im Gründungsjahr wurde eine Handpumpe angeschafft, die auf einem zweirädrigen, für Pferdezug vorgesehenen Fahrgestell montiert war. Geübt wurde gegenüber dem Gasthaus Windischhansl, wo sich an der Stelle des gegenwärtigen Kühlgemeinschaftshauses ein einfacher Steigerturm befand. Die Aktivitäten des Hauptmannes beschränkten sich - Erzählungen älterer Leute zufolge darauf, dass er zu den Übungen auf einem Pferd angeritten kam, die Meldung des Zugführers entgegennahm, für die Feuerwehrmänner beim Windischhansl ein Fass Bier zahlte und hernach wieder davon ritt.
Nachdem Stuart Washington eines Tages unter Hinterlassung großer Schulden “plötzlich über Nacht spurlos verschwunden“war wurde 1908 Franz Hopfer Feuerwehrhauptmann. Ihm oblag es, die gemäß der Feuerlösch-Ordnung für das Herzogtum Steiermarkam 11. Februar 1909 festgelegten “Satzungen der Freiwilligen Feuerwehr Oberschöckl“ nach Bestätigung durch den Gemeindeausschuß von Weinitzen der k.k. Statthalterei in Graz vorzulegen. Das Dokument wies in 25 Paragraphen alle Pflichten und Rechte aus, so u. a.:
§ 1. Zweck der Feuerwehr ist ein geordnetes Zusammenwirken bei Feuersgefahr, um Leben und Eigentum der Bewohner zu schützen.
§ 2. Zur Erreichung dieses Zweckes sorgt die Freiwillige Feuerwehr für eine stramme Disziplin ihrer Mitglieder, eine fachliche Ausbildung und schlagfertige Organisierung derselben, dann für die erforderlichen Geräte.
§ 3. Die Feuerwehr hat ihren Sitz in Oberschöckl, Gemeinde Weinitzen, und erstreckt ihre Tätigkeit in der Regel auf die Ortschaften Oberschöckl, Weinberg und Niederschöckl, leistet aber auch ausnahmsweise auf größere Entfernungen Hilfe.
§ 4. Die Dienstleistung der Feuerwehr findet in Ausübung eines ihr von der Gemeinde übertragenen Befugnisses statt.
§ 5. Die Geldmittel zur Bestreitung der Ausgaben der Feuerwehr werden entweder durch Beiträge der unterstützenden Mitglieder (oder) durch Subventionen und Geschenke aufgebracht.
§ 8. Wer als ausübendes Mitglied (Feuerwehrmann) eintreten will, muss außer der körperlichen Eignung einen unbescholtenen Ruf und ehrenhaften Charakter besitzen. Jeder Feuerwehrmann ist zur unentgeltlichen, pünktlichen und hingebenden Leistung des Dienstes, zum unbedingten Gehorsam gegen die Vorgesetzten und zur genauen Einhaltung der Dienstesvorschriften verpflichtet.
§ 13. Die Mitglieder bilden in der Regel drei Abteilungen, nämlich Steiger-, Spritzen- und Schutzleute. Je acht Mann einer Abteilung bilden ein Rott mit einem Rottführer. Mindestens drei Rotten aus diesen Abteilungen bilden einen Zug mit einem Zugführer...
§ 14. An der Spitze der Feuerwehr steht der Hauptmann, demselben steht die Leitung sowie die Vertretung des Vereines nach außen zu...“
Im Jahr 1911 wurde die Wehr erstmals zu einer außerörtlichen Hilfeleistung bei einem Großbrand in Ebersdorf bei St. Radegund gerufen.
Dritter in der Reihe der Hauptleute war Sebastian Mairold, der die FF Oberschöckl von 1912 bis 1938 führte. In dieser Zeitspanne gab es wesentliche Neuerungen. Geld-, Holz- und andere Sachspenden, vor allem aber unentgeltliche Arbeitsleistungen machten es möglich, dass in den Jahren 1921/22 im Dorf Oberschöckl ein Rüsthaus gebaut werden konnte.
Bedeutend erhöht wurde die Leistungsfähigkeit der Feuerwehrmänner im Jahr 1928 durch die Anschaffung einer Motorspritze und eines für Pferdebespannung eingerichteten Feuerwehrwagens.
Die feierliche Spritzenweihe erfolgte am Sonntag, dem 12. August 1928. Bereits am Abend desselben Tages hatte das neue Gerät bei einem Brand in Hohenberg seine Feuertaufe zu bestehen. Sowohl darüber, als auch über die an diesem Festtag eröffnete Autobuslinie Andritz- Windischhansl berichtete eine Zeitung:
„Sonntag herrschte in unserem stillen Ort reges Leben. Die unter Mitwirkung der Gemeinden Weinitzen, Fölling und Stattegg und der Bewohner der Umgebung angeschaffte Motorspritze wurde eingeweiht. Unter Böllerkrachen zogen die Feuerwehren mit der Musikkapelle der Feuerwehr Radegund vormittags ein. Der Einladung waren folgende Wehren gefolgt: Radegund, Mariatrost, Kumberg, Neustift, Andritz, St. Veit, Maschinenfabrik Andritz, Papierfabrik Andritz, ferner waren Vertreter der Wehren Straßgang, Wildon und St. Oswald ob Plankenwarth erschienen. Der Obmann des Feuerwehrbezirkes der Vororte Graz, Herr Mlekus aus Gösting, kam mit Mitgliedern der Feuerwehr Gösting. Vom Gasthaus Windischhansl bewegte sich dann unter flottem Spiel der Musik der Zug der Feuerwehrmänner zum Spritzenhaus. Die Spritzenmutter, Frau Margarete Hopfer, und die Spritzenpatinnen, die Frauen Regula, Hold und Doppelhofer, folgten in festlich geschmückten Wagen. Dem Zug schlossen sich auch die Bürgermeister Obenaus (Weinitzen), Herzog (Fölling) und Almer (Stattegg), Pfarrer Pater Anton von Mariatrost, Vertreter des Gendarmeriepostens Andritz und viele andere Festgäste an. Beim Rüsthaus begrüßte Wehrhauptmann Sebastian Mairold die Erschienenen. Neben dem Rüsthause war ein Zelt errichtet, in dem Pater Anton die Feldmesse las, während der die Musik die Messe von Haydn wirkungsvoll zu Gehör brachte. Nach der Messe hielt der Pfarrer eine die Bedeutung des Feuerwehr-Wahlspruches: ‘Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr‘ erläuternde, gedankentiefe Ansprache. Weißgekleidete Mädchen überreichten dem Pfarrer, der Spritzenmutter und den Spritzenpatinnen unter Ansprachen Blumensträuße. Oberlehrer Mejak aus Niederschöckl, der Schriftführer der Wehr Oberschöckl, hielt eine schwungvolle Festrede... Vizebürgermeister Franz Mairold von Oberschöckl sprach den Dank der Gemeinde für das zahlreiche Erscheinen aus, worauf Wehrhauptmann Sebastian Mairold bekannt gab, dass nachmittags die Vorführung der Motorspritze stattfinden werde.
Inzwischen hatte die versuchsweise an diesem Tage neu eröffnete Autolinie der Grazer Trambahn viele Festgäste aus Graz und Andritz herbeigebracht, und bald gab es beim Windischhansl ein frohes, festliches Treiben. Die Musik spielte unermüdlich. Die Vorführung der Motorspritze am Nachmittag bewies deren große Leistungsfähigkeit.
Schon am Abend trat die neue Motorspritze bei einem Brand in Tätigkeit. Im Heustadl der Lichtenegger- Realität in Hohenberg war Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr Oberschöckl rückte vom Festplatz weg aus.“
Weil das alte Spritzenhaus zu klein geworden war, wurde 1936 unter großen, jedoch durchwegs freiwilligen Opfern der Bevölkerung ein neues Rüsthaus gebaut, wofür Franz Hasenhüttl einen Teil des Baugrundes zur Verfügung stellte. Als Hausschmuck wurde ein Florianbild angeschafft; dafür wurde - wie das Protokollbuch vermerkt – „als Gegenleistung Abfallholz gegeben“.
1931 feierte die Freiwillige Feuerwehr Oberschöckl ihr25jähriges Bestehen. Das Bild zeigt die damaligen Mitglieder (jeweils von links nach rechts); vorn liegend: Werner Regula und Johann Sauer jun.; 1. Reihe sitzend: Peter Harb, Johann Maritschnig jun., Franz Hasenhüttl, Franz Mairold, Sebastian Mairold, Simon Zötsch, Oswald Mejak; 2. Reihe stehend: Franz Neuhold, Johann Tüchler, Josef Steindl, Karl Feiertag, Johann Maritschnig sen., Johann Freistätter, Franz Hopfer, Josef Neuhold, Josef Wartbichler, Heinrich Rinner, (der Name des Mannes ganz rechts außen ist nicht mehr bekannt); dritte Reihe stehend: Johann Hasenhüttl, Jakob Neuhold, Josef Wartbichler.
Eine Notiz aus dem Jahr 1937 läßt erkennen, daß damals innerhalb der Wehr auch eine Rettungsabteilung bestand. Neben der Erfüllung ihrer verantwortungsvollen Aufgaben widmeten sich die Feuerwehrmänner aber auch der Pflege des geselligen Lebens im Ort. Dazu gehörte die alljährliche Veranstaltung mehrerer Tanzunterhaltungen. So wurde z.B. für den Feuerwehrball am 17. Jänner 1937 der Eintritt mit 80 Groschen (im Vorverkauf 60 Groschen) festgelegt und die Gemeinde ersucht, “ein paar Feldhasen zu überlassen zu einer Lizitation“.
Im Jahr 1938 übernahm Franz Hasenhüttl das Ortsfeuerwehrkommando mit der in der NS-Zeit vorgeschriebenen Funktionsbezeichnung “Wehrführer“ und dem analogen Dienstgrad “Truppführer“. Als er 1942 zum Kriegsdienst einberufen wurde, übernahm Peter Harb diese leitende Aufgabe.
Unter den dienstlichen Schriftstücken aus jener Zeit befindet sich auch ein vom Landratdes Landkreises Graz erlassener Sammlungsbefehl, datiert mit 21. Dezember 1942. Die Anweisung lautete u. a.: “Nachfolgende Aufstellung ist zur listenmäßigen Erfassung aller zur Feuerwehr gehörigen Personen sowie Beitragseinziehung und Abrechnung zu verwenden... Es wird erwartet, dass sich keiner ausschließt!“ Und dann der Nachsatz: “Im Vorjahr war eine Reichsmark als Richtsatz pro Mann als Mindestopfer. Auf den Führerapell und die Strapazen unserer Frontkameraden wird diesmal eine Mehrleistung erwartet, die ein wirkliches Opfer darstellt!“
Am 21. März 1943 hatten die 24 damals aktiven Feuerwehrmänner in Oberschöckl mit eigenhändiger Unterschrift zu bestätigen, “darüber belehrt worden zu sein. daß sie der SS- und Polizeigerichtsbarkejt unterliegen, daß alle Straftaten, die im Feuerwehrdienst, in Bezug auf den Feuerwehrdienst oder in Uniform von ihnen begangen werden, unter die Sondergerichtsbarkeit der SS- und Polizeigerichte fallen.“
Während des Zweiten Weltkrieges lichteten sich die Mannschaftsreihen der Feuerwehr zunehmend. Als Ersatz für die zum Militär einberufenen Männer wurden nun 14 junge Frauen herangezogen, die innerhalb der Wehr eine eigene Gruppe bildeten.
Nach dem Kriegsende im Jahr 1945 wurde wieder Franz Hasenhüttl Feuerwehrhauptmann. Bei Alarmierungen in den unmittelbaren Nachkriegsjahren kam es beim Transport der Motorspritze zu den Einsatzorten mehrmals zu Problemen, weil es zuweilen an geeigneten Zugtieren fehlte. Dies konnte aber im Jahr 1950 durch den Kauf eines Gebraucht- Kraftfahrzeuges der Type Dodge, das zu einem Einsatzwagen umgerüstet worden war, gelöst werden.
Die festliche Fahrzeugweihe am 3. September unter der Patenschaft der Frauen Maria Mairold, Theresia Doppelhofer, Anstasia Steindl, Maria Hasenhüttl, Theresia Zötsch, Rosa Maritschnigg, Theresia Schalk, Anna Harb, Aloisia Neuhold, Elsa Feiertag und Rosa Sattler nahm Pater Franz Engel vor.
1955 erwarb die Wehr als zweites Auto einen alten Volkswagen, den sie ohne besondere Formalitäten in den Dienst stellte. 1962 wurde eine Motorpumpe angekauft. Eine wichtige Erneuerung ihrer Ausrüstung bewirkte die Wehr durch die Anschaffung eines Ford-Mannschaftswagens, der am 13. August 1967 im Rahmen eines Sommerfestes vom Pater Balduin Keller unter der Patenschaft von 18 Frauen gesegnet wurde. Und bereits drei Jahre darauf wurde der Fuhrpark um ein Landrover-Rüstauto bereichert, dessen Weihe am 1. August 1971 Pater Ansgar Devez unter dem Beistand von 28 Patinnen vornahm.
Nach dem Tod des Ortsfeuerwehrkommandanten Franz Hasenhüttl wurde 1972 Rupert Kainz d. J. zum Hauptbrandinspektor gewählt.
Noch im selben Jahr wurde eine Vorbaupumpe für den Rover angeschafft und in den Jahren 1978/79 erhielt das Rüsthaus einen Zubau. Diese Erweiterung war umso notwendiger, als die Wehr im Jahr 1980 ein neues Tanklöschfahrzeug erhielt, für das 82 Frauen die Patenschaft übernahmen. Aber schon 1983 wurde ein weiteres Rüstfahrzeug mit Bergeausrüstung, zu dem 1985 auch Spreizer und Schere kamen, und 1987 ein Mannschaftstransportauto der Marke VW erworben. Die Segnung dieser Fahrzeuge nahm jeweils Pfarrer P. Johannes Pfeffel vor.
Der Mannschaftsstand der FF Weinitzen- Oberschöckl setzte sich am 1. Jänner 1988 aus 78 Aktiven, zwei Ehrenmitgliedern und zehn Jugendlichen zusammen.
Die Freiwillige Feuerwehr Weinitzen-Oberschöcklim Jahr 1988 (in den einzelnen Reihen jeweils von links nach rechts): 1. Reihe: Markus Neuhold, Leonhard Harpf, Franz Jauk, Kurt Friedi, Ewald Neuhold, Bernd Ljubi. —2. Reihe: Franz Mißbichler, Franz Titz, Karl Mauthner, Robert Mairold sen. Dr. Hanns Harpf (Feuerwehrarzt), Franz Rinner (Oberbrandinspektor), Rupert Kainz jun. (HauptbrandinspektOr), Bürgermeister OSchR Walter Kohl (Ehrenmitglied), Rupert Kainz sen. (Ehren-Hauptmannstellvertreter), Johann Rinnersen., PeterKainz, Johann Karrer sen., Robert Mairold jun., Josef Lang. — 3. Reihe: Alois Neumeister, Franz Bressnig, Anton Grozinger, Uwe Heidemann sen., Willi Freistätter, August Marx, Peter Rinner, Martin Anhofer, Josef Wartbichler, Karl Hammer, PeterZötsch, Raimund Krenn, Augustin Marx. — 4. Reihe:Karl Paar, Franz Harb sen., Josef Neuhold sen., Uwe Heidemann jun., Franz Harb jun., Josef Feiertag, Johann Wartbichler, Andreas Kainz, Thomas Heidemann, Manfred Krenn, Alfred Walchensteiner, Johann Kainz, Ernst Bressnig, Heinrich Rinner sen. —5. Reihe: Josef Zotter, Mag. Johann Karrer jun., Erich Zotter, Franz Feiertag, Johann Feiertag, Karl Jauk, Johann Rinnerjun., AlbertKainz, Josef Steind!, GüntherMarx, Johann Zötsch, GüntherMauthner, Friedrich Rinner. —6. Reihe: Martin Recla, Peter Seinitzer, Günter Hofbauer, Andreas Marx, Heinrich Rinner jun., Josef Neuhold jun., Kurt Frank, Johannes Harpf.
Mit der bereits im Gründungsjahr 1906 angeschafften Handpumpe wußten auch die Jungfeuerwehrmänner von 1988 noch gut umzugehen. Von links nach rechts: Bernd Ljubi, dann Ewald und Markus Neuhold (beide schon in 4. Generation bei der Feuerwehr; ihr Urgroßvater Josef Neuhold vlg. Brandbauer war Gründungsmitglied), weiter Leonhard Harpf und Kurt Friedl bei einer „Übung“.
Im Jahr 1991 erfolgte ein Umbau bzw. die Renovierung des Rüsthauses. Der Turm wurde mit einer Holzfront versehen, das Dach wurde erneuert.
1993 begann die Wehrleitung mit der Planung zur Anschaffung eines modernen Löschfahrzeuges, welches im Jahr 1994 im Rahmen des alljährlichen Sommerfestes gesegnet und in Betrieb genommen wurde. Es handelt sich dabei um ein Fahrzeug der Marke Steyr 10S18 in Allradausführung.
Im Jahr 2000 kam es zu einem Wechsel der Feuerwehrführung. Der langjährige Kommandant Rupert Kainz übergibt an den neu gewählten Hauptbrandinspektor Peter Kainz. Sein Stellvertreter wird Martin Anhofer.
In den darauf folgenden Jahren beginnen die Planungen für einen Rüsthausneubau am Kirchweg, welches im Jahr 2004 im Rahmen des Sommerfestes in Betrieb genommen wird.
2005 wird das 19 Jahre alte Mannschaftstransportfahrzeug durch ein neues der Marke Renault Master ersetzt.
Mitgliederstand zum 100 Jahr Jubiläum 2006: 90 Mitglieder davon 63 Aktive, 13 Jugend, 9 außer Dienst, 5 Ehrenmitglieder.
2007 wird HBI Martin Anhofer zum Kommandanten gewählt.
Im Jahr 2010 wird das 30-jährige Tanklöschfahrzeug Magirus Deutz durch ein neues ersetzt. Es handelt sich um ein Rüstlöschfahrzeug der Marke Volvo mit 400 PS. In diesem Jahr wir bei einer Ergänzungswahl Markus Rinner zum OBI gewählt. Ab diesem Jahr wird auch vermehrt an Leistungsprüfungen teilgenommen um den Ausbildungsstand der Mannschaft zu erhöhen.
Im Jahr 2013 konnte nach einer längeren Planungsphase eine Atemschutzflaschen Füllanlage angekauft und installiert werden. Mit dieser Anlage ist die Feuerwehr Weinitzen Oberschöckl im Bereich Atemschutz unabhängig von den wenigen Füllstationen die im Bezirk zur Verfügung stehen. Im Einsatzfall können unsere Atemschutzflaschen jederzeit nachgefüllt werden. Die Feuerwehr Weinitzen Oberschöckl ist mit diesen Ausbildungs- und Investitionsmaßnahmen gut für die nächsten Jahre gerüstet.
2017 wird das in die Jahre gekommene Kleinrüstfahrzeug VW LT durch einen neuen Lastkraftwagen mit Hebebühne - LKWA ersetzt.
2022 wurde unser Mannschaftstransportfahrzeug der Marke Renault (MTF) durch ein modernes Fahrzeug der Marke Mercedes Sprinter ersetzt.
Leistungsprüfungen der vergangenen Jahre
2010 | Technische Hilfeleistungsprüfung mit 2 Bewerbsgruppen |
2012 | Branddienstleistungsprüfung mit 2 Bewerbsgruppen |
2013 | Atemschutzleistungsprüfung mit 3 ATS Trupps |
2014 | Sanitätsleistungsprüfung 1 Mann |
2015 | Atemschutzleistungsprüfung mit 2 ATS Trupps |
2018 | Sanitätsleistungsprüfung mit 2 Trupps |
2018 | Atemschutzleistungsprüfung Silber 2 ATS Trupps |
2018 | Branddienstleistungsprüfung in Bronze mit 2 Gruppen 1:6 |
2023 | Sanitätsleistungsprüfung mit 2 Trupps |
2023 | Atemschutzleistungsprüfung mit 1 ATS Trupp |
2024 | Technische Hilfeleistungsprüfung mit 2 Bewerbsgruppen |
Wettkampfgruppe 1972
Einstige Ortsfeuerwehren
In den vor 1938 eigenständigen Gemeinden Weinitzen und Fölling/Maria Trost bestanden noch weitere Ortsfeuerwehren.
Im Bereich der vormaligen Gemeinde Fölling (ab 1930 Marktgemeinde Maria Trost) waren bis 1938 zwei Feuerwehren aktiv. Während die FF Kroisbach schon vor dem Ersten Weltkrieg bestand, wurde die FF Maria Trost erst nach 1918 gegründet. Letzterer wurde in den dreißiger Jahren eine Rettungsabteilung angeschlossen. Am Standort der Freiwilligen Feuerwehr Kroisbach wurde nach deren Auflösung eine Feuerwache der (Berufs-)Feuerwehr der Stadt Graz eingerichtet, die gegenwärtig noch als Nebenwache derselben geführt wird7. Leider sind sämtliche Aufzeichnungen dieser zwei ehemaligen Feuerwehren verschollen, so dass genaue Datierungen nicht möglich waren.
Als sich in Neustift (ehemals Gemeinde Weinitzen) im November 1921 die Ortsbevölkerung versammelte, um “nach den unheimlich vielen Brandlegungen der Jahre 1920 und 1921 “8 zum Schutze der bedrängten Bürger eine Wehr zu gründen, machte ein Herr Gottwald aus Andritz den Vorschlag, Neustift möge gemeinsam mit Andritz eine Wehrgründung vornehmen. Dieses Projekt sah eine “Freiwillige Feuerwehr St. Veit und Umgebung“ vor, die St. Veit, Ober- und Unterandritz, Stattegg und Neustift einschließen sollte. Ein Gegenvorschlag plädierte für einen Anschluss der Neustifter an die FF Oberschöckl, “da erstens dort schon mehrere Jahre eine Wehr besteht und zweitens (diese) zu unserer Gemeinde gehört‘, fand aber bei der Abstimmung keine Mehrheit.
Auch der Feuerwehr Kroisbach war eine Rettungsabteilung angeschlossen. Im umgestalteten Bau des ehemaligen Rüsthauses wacht jetzt die Grazer Berufsfeuerwehr.
Die Gründungsversammlung der FF St. Veit und Umgebung fand im Frühjahr 1922 in Oberandritz statt, wobei H.Gottwald zum Hauptmann gewählt wurde. Die Wehr wurde in fünf Löschzüge eingeteilt. Der Zug Neustift setzte sich zusammen aus dem Zugsführer Josef Skedl, dem Rottführer Felix Sattler, dem Schriftführer Alois Obenaus, dem Kassier Josef Zötsch, dem Zeugwart Macko und den weiteren Mitgliedern Josef Riedl, Franz Klöckl, Franz Handl, Anton Krachler und Heinrich Wemma. Von der Gemeinde Weinitzen wurde dem Löschzug Neustift eine alte Karrenspritze zugewiesen. Schon “im Juli 1922 nahm der Zug beim Barackenbrand der Papierfabrik Andritz erfolgreich teil“.
Im November 1922 wurden fünf neue Mitglieder aufgenommen und der Löschzug erhielt Gurte, Stahlhelme, Beile und Werkzeug für Waldbrände. Bei einer im Dezember durchgeführten Sammlung zum Ankauf einer fahrbaren Spritze wurden 664.833 Kronen aufgebracht, davon jedoch 412.000 Kronen der Feuerwehr-Gesamtkasse übergeben. Auch von den Erlösen einer Christbaumfeier (1,155.470 Kronen) und eines Balls (710.450 Kronen) erhielt die Hauptkasse 300.000 Kronen.
Nachdem 1923 die alte Karrenspritze “nach den modernen Anforderungen“ umgebaut und ein dazupassender Wagen hergestellt worden war, wurde bei der Neustifter Zugsversammlung am 16. Juni wegen Unstimmigkeiten der Austritt aus dem Verband der FF St. Veit beschlossen. Die Gründung der eigenständigen FF Neustift erfolgte am 21. Juli 1923, wobei Josef Skedl zum Hauptmann gewählt sowie der Bau eines Rüsthauses und Steigerturms neben dem Gemeindehaus beschlossen wurde. Beides war nach einem Jahr fertiggestellt, so dass am 31. August 1924 die Rüsthaus- und Spritzenweihe stattfinden konnte, wobei die Patin Anna Klöckl aus Neustift eine Million Kronen spendete.
Zur Hauptversammlung am 15. März 1925 vermerkt die protokollarische Aufzeichnung: “Der Kassastand wurde mit 5,085.000 Kronen ausgewiesen; wir gingen in die Schillingrechnung über: somit ein Kassastand von 508 Schilling und 50 Groschen.“
Am 11. September 1932 fand die Weihe des neben der Schmiede Hieden errichteten neuen Rüsthauses, für das Robert Hasiba den Bauplatz gespendet hatte, statt. Bei der gleichzeitigen Segnung einer neuen Motorpumpe fungierten die Frauen Goiginger, Hofer, Eckhard und Maxa als Patinnen. Diese Eintragung ist die letzte im “Stammbuch der Freiwilligen Feuerwehr Neustift“. Die 1938 erfolgte Eingemeindung des Ortes nach Graz bewirkte zwar die offizielle Auflösung der Wehr, jedoch blieb diese noch während des ganzen Zweiten Weltkrieges aktiv. Erst nach 1945 zog die Stadtgemeinde Graz sämtliche Geräte und das (zweite) Rüsthaus der Neustifter Feuerwehr ein.
Das erste, in den Jahren 1923/24 erbaute Rüsthaus mit Steigerturm der Freiwilligen Feuerwehr Neustift. Davor die Mitglieder: links stehend Karl Mollich, rechts stehend Josef Skedl jun.; sitzend von links nach rechts: Alois Obenaus, Josef Möstl, Josef Skedl sen., Felix Sattler, Franz Klöckl und Alex Eibler; dahinter sitzend von links nach rechts: N. Maihofer, Josef Schwindsackl, Karl Friesnegg, Felix Korsatko, Franz Suppan, Franz Handl, Franz Weiss und Hans Tippl.
Der Heilige Florian
Gedenktag: 4. Mai Name bedeutet: der Blühende (latein.) Geboren in Cannabiaca, dem heutigen Zeiselmauer bei Tulln Gestorben um 304 in Lauriacum, dem heutigen Lorch an der Enns.
Geschichte von Florian
Florian war Offizier der zweiten Legion des römischen Heeres in Cetium, dem heutigen St. Pölten. Nach seiner Bekehrung zum Christentum gab er seine glänzende Karriere auf und kehrte nach Zeiselmauer zurück und lebte längere Zeit dort. Von hier aus eilte er 40 gefangenen Christen in Lauriacum - dem heutigen Lorch - zu Hilfe. Der Statthalter Aquilinus ließ ihn verhaften, da er sich weigerte, dem Christentum abzuschwören. Nach vielen Martern erlitt er zusammen mit den 40 mitgefangenen Christen den Märtyrertod. Mit einem Mühlstein um den Hals wurde Florian in der Enns ertränkt.
Die Überlieferung berichtet, dass seine Leiche, von den Wellen auf einen Felsen geworfen und von einem Adler bewacht, von Valeria, einer frommen Frau, gefunden und von ihr dort bestattet wurde, wo im 8. Jahrhundert das Stift St. Florian entstand.
In seiner Jugend soll er ein brennendes Haus durch sein Gebet gerettet haben - aber erst im 15. Jahrhundert setzte sich diese Überlieferung durch, die heute seine Bedeutung begründet. Die Reliquien des Hl. Florian gelangten nach Rom. Im 17. Jahrhundert wurden sie nach Krakau überführt, weitere Reliquien sind in Zeiselmauer und St. Florian an der Enns. Die Kirchen von Zeiselmauer und Lorch gehören zu den ganz wenigen Kirchen Österreichs, die direkt über römischen Heiligtümernerrichtet wurden.
Die Gebeine der anderen 40 Märtyrer wurden Mitte des 20. Jahrhunderts in Lorch ausgegraben. In Zeiselmauer wurde das römische Fahnenheiligtum in der Unterkiche 1980 freigelegt. Florian ist der erste österreichische Märtyrer und Heilige und er ist ist einer der 14 Nothelfer.
Der Heilige Florian gilt neben dem Schutzpatron für die Feuerwehr auch als Schutzpatron
- Der Bäcker
- Der Rauchfangkehrer
- der Bierbrauer
- der Gärtner
- der Böttcher
- der Töpfer
- der Schmiede (Nagelschmiedfahne Losenstein 1868)
- der Seifensieder
- von Polen (Reliquien]von ihm befinden sich in Krakau)
- von Oberösterreich und Linz
Florian wird angerufen gegen Feuer- und Brandgefahren, Kämpfe, Stürme, Unfruchtbarkeit der Felder, große Dürre.
Geschichte des steirischen Feuerwehrwesens
"Gott zur Ehr’, dem nächsten zur Wehr !" Verheerende Stadtbrände im österreichischen Raum hatten bereits im Mittelalter die Notwendigkeit eines organisierten Brandschutzes aufgezeigt. Die ersten bekannten Löschordnungen stammen aus dem 13. Jahrhundert (Wien 1278) und hatten eine Besserung des damaligen vorbeugenden und abwehrenden Brandschutze zur Folge. Es dauerte aber bis zur Regentschaft Maria Theresias und ihres Sohnes Josef II. (Feuerverordnungen von 1780 und 1782) bis eine Novellierung weitere Verbesserungen im Bereich des Brandschutzes brachten. Erst durch die Liberalisierung in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, die Genehmigung des Vereinswesens in Österreich zur Folge hatte, sollte eine gravierende Änderung eintreten. In großen Teilen Österreichs rekrutierten sich aus den Turnvereinen die sogenannten Turner-Feuerwehren. Auch in der Steiermark hatten sich bis zum Jahr 1865 mehrere Turner-Feuerwehren gebildet. So entschied man sich für Bruck an der Mur, wo auch im darauffolgenden Jahr der erste Gautag abgehalten wurde. Zum ersten Obmann des "Zentralausschußes des Steiermärkischen Landesfeuerwehrgauverbandes" wurde der Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr Bruck an der Mur, Bauingenieur Karl Watzka, gewählt. Vorrangige Ziele dieser ersten Tagung waren einheitliche Ausbildung, Kleidung, Normungen und Gerätschaften sowie Einfluß auf gesetzliche Regelungen. Ein Meilenstein für das steirische Feuerwehrwesen war zweifelsohne der Auftakt in das Jahr 2009. Die Steiermärkische Landesregierung hat dem Landesfeuerwehrverband ab dem 1.1.2009 die Leitung der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark übertragen. Ferner wurde die Nutzung der Anlagen und Einrichtungen der Schule sowie die Einräumung eines Rechtes zur Errichtung der Landesleitzentrale im Raumverbund der Schule genehmigt. Somit obliegt die Ausbildung der steirischen Feuerwehrmitglieder seit Jänner 2009 der Hoheit des Landesfeuerwehrverbandes. Überdies hat das Land Steiermark, ebenso mit Wirkung per 1. 1. 2009, die Mittelverwendung der Feuerschutzsteuer zu 100 Prozent in die Selbstverwaltung des Landesfeuerwehrverbandes übertragen. Vom 10. bis 11. September 2010 – fanden die Feierlichkeiten zum Jubiläum „140 Jahre Landesfeuerwehrverband Steiermark“ in Bruck an der Mur statt. Dieser runde Geburtstag bot willkommenen Anlass, die erfolgreiche Vergangenheit Revue passieren zu lassen, gab Gelegenheit, die Gegenwart kritisch zu beleuchten und ermöglichte, einen Blick in eine hoffentlich positive Zukunft zu werfen. |